Als schlagende Verbindung pflegen wir die Tradition der Mensur. Das bedeutet, dass jedes Mitglied bei uns ficht.
Das Akademische Fechten ist nicht mit dem Sportfechten gleichzustellen. Eine Mensur obliegt einem strikten Reglement, auch „Comment“ genannt, das sich nach Hochschulort unterscheiden kann. Es gibt bestimmte Hiebe, die erlaubt sind, aber kein Stechen und Stoßen. Zudem bleibt der Abstand zwischen beiden Paukanten, also denjenigen, die eine Partie fechten, immer gleich. Daher stammt auch der Begriff Mensur, der sich vom lat. mensura für Abstand ableitet. Wir fechten bei einer Mensur mit scharfer Klinge, bei der fast der gesamte Körper vor möglichen Verletzungen geschützt ist, so dass ernsthafte Verletzungen ausgeschlossen sind. Nur der Kopf ist bis auf die Augenpartie und Nase ungeschützt.
Das Üben des akademischen Fechtens heißt Pauken. Dabei bringen wir uns gegenseitig das Fechten bei und entscheiden gemeinsam, wann ein Bundesbruder über genügend Technik und Kondition verfügt, um erfolgreich eine Partie mit einem Angehörigen eines anderen Bundes zu absolvieren. Wir pauken mit stumpfer Klinge und tragen dabei Körperschutz und Helme.
Darum fechten wir:
Beim Fechten stellen wir uns einer Extremsituation, in der wir nicht zurückweichen und ruhig und gelassen mit kühlem Kopf agieren. Dies stärkt unseren Charakter und fördert unser Durchhaltevermögen.
Für eine Mensur reisen extra viele Bundesbrüder an, um unseren Paukanten zu unterstützen und ihm zur Seite zu stehen. Dies und das gemeinsame Training festigt unseren Zusammenhalt. Die Erfahrung der Mensur, die jeder Bundesbruder im Laufe seiner Aktivenzeit macht, ist eine essentielle Grundlage für unsere starke Zusammengehörigkeit im Bund.
Im Gegensatz zu vielen Mythen ist ein sog. Renommierschmiss nicht gewollt. Heutzutage zeichnet es gute Fechter aus, unbeschadet Mensuren bis zum Ende zu fechten. Dies ist auch das Ziel unseres gemeinsamen Trainings.